Deutsche Spitzen-Skater haben in Sellin mit ihren Darbietungen beim 18. „Rügen rollt!-Fest“ für Aufsehen gesorgt. 60 Sportler gingen an den Start. 500 Zuschauer beklatschten das Können der Teilnehmer.
Sellin
Rasend schnell fährt Gino Körner(21) aus Bremen auf seinem Skateboard durch die Kurven des „Rügen rollt!“- Skateparks in Sellin. Die rund 500 Zuschauer schauen gespannt zu, als er von der Schräge einer Rampe abspringt und meterweit über ein Hindernis fliegt, sein Board rotieren lässt, um es mit den Füßen wieder aufzufangen und weiterzufahren. Im Skatepark ertönt ein Jubel, als hätte Deutschland gerade die Fußball-Weltmeisterschaft gewonnen. Nur das es den Skaterinnen und Skatern nicht ums gewinnen geht. Es ist die pure Freude am Fahren und an der Schönheit der Tricks.
Zum ersten Mal Frauen-Teams
Zum mittlerweile 18. „Rügen rollt!-Fest“ kamen am zurückliegenden Wochenende wieder zahlreiche Skater aus ganz Deutschland auf die Insel Rügen. In verschiedenen Disziplinen traten sie in Dreier-Teams an, um ihr Können zu zeigen. Das Niveau war erkennbar hoch und zum ersten Mal gab es auch zwei Frauen-Teams im Starterfeld.
Skateboarding auf der Insel Rügen boomt. „Unser Skatepark wird von Einheimischen und Urlaubern sehr gut angenommen“, sagt Christoph Eder, zweiter Vorsitzender des Vereins, während der Veranstaltung am Mikrofon. „Ob nun mit Skateboard, BMX oder Scooter, es ist immer was los.“ Auch die Bürgermeister Reinhard Liedtke (Sellin), Hartwig Diwisch (Baabe) und Torsten Döring (Göhren) schauten dem Geschehen im Skatepark mit großem Interesse zu.
Skater bringen ihre Kinder mit
„Wir sind eine Oase alternativer Jugendkultur auf der Insel“, sagt Eder, um anschließend das nächste Ziel des Vereins in Anwesenheit der Entscheidungsträger zu formulieren. „Aktuell haben wir im Skateparkkeinen Strom- und Wasseranschluss.“ Er wünsche sich für die Zukunft ein Vereinsheim, um entsprechende Bedingungen für die Skater zu schaffen.
„Wenn man sich das Event vom Wochenende anschaut, kann man nur staunen, wie sich Skateboarding auf Rügen entwickelt hat“, sagt Eder, der in Göhren aufgewachsen ist, jetzt aber in Berlin lebt. „Der Verein ,Rügen rollt!’ ist bundesweit bekannt. Skateboarder, die den Skateparkals junge Erwachsene besucht haben, kommen mittlerweile mit ihren Kindern zu Besuch.“ So wie das Gorilla-Team aus Bayern, wo Vater Tobi (43) und Sohn Quentin (15) gemeinsam die Menge zum Jubeln gebracht habe.
Im September ist Nachwuchs dran
In diesem Jahr nahmen 18 Männer- und zwei Frauen-Teams teil, womit insgesamt 60 Skater ihr Können präsentierten. „Noch nie zuvor hatten wir so viele Skater, BMXer und Scooterfahrer bei uns im Skatepark. Die Resonanz war überwältigend“, sagt Björn Melms aus Sellin, Vereinsvorsitzender des „Rügen rollt!“-Vereins. Laut Eder war mit Gino Körner einer der besten Skater Deutschlands am Start. Nach den sportlichen Darbietungen saßen die „Rügen rollt!“-Teilnehmer an einem Grillabend beisammen. „Im September wollen wir einen Contest für Nachwuchs-Skater veranstalten“, sagt der Vereins-Vize weiter. „Der wird dann unter dem Titel ,Transition rockt!’ laufen“
Von Erik Jesche